Die ägyptische Mumie des Chonsu-maa-cheru datiert aus der Zeit des Pharaos Osorkon I. (ca. 925-890 v. Chr.). Im Jahr 1903 wurde sie dem Museum für Völkerkunde in Hamburg geschenkt, dem heutigen Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK).
Glücklicherweise wurde die Mumie nicht ausgewickelt, wie es zu jener Zeit oft praktiziert wurde. Statt dessen wurde sie als eine der ersten Mumien mit Röntgenstrahlen untersucht, die erst wenige Jahre zuvor entdeckt worden waren. Bereits damals wurde ein Skarabäus auf der Brust des Verstorbenen entdeckt.
Im Jahr 1996 wurden mit Hilfe der Computertomographie (CT) Schnittbilder der gesamten Mumie erstellt. Ein Topogramm (links) illustriert die ungefähre Lage und Größe des Skarabäus. Auf einer CT-Aufnahme (rechts) ist der geflügelte Skarabäus deutlich als helles, d.h. sehr dichtes Objekt zwischen Leinenbandagen und Thorax zu erkennen.
Die hier gezeigten Ansichten des geflügelten Skarabäus wurden aus einer Folge von CT-Bildern rekonstruiert. Der Körper besteht aus Stein (möglicherweise Lapislazuli), die Flügel aus dünnem Blech. Da uns keine Informationen über ihre natürlichen Farben vorliegen, wurden die für diese Darstellungen verwendeten Farben nach künstlerischen Gesichtspunkten ausgewählt.
Der Skarabäus ruht weiterhin in der Mumie des Chonsu-maa-cheru, wie schon seit 2900 Jahren.
Literatur
- Renate Germer, Karl Heinz Höhne, Christoph Koch: Neue Einblicke in eine Mumie – die Röntgenuntersuchung der Mumie des Chonsu-maa-cheru. In Wulf Köpke, Bernd Schmelz (Hrsg.): Alt-Ägypten, Mitteilungen aus dem Museum für Völkerkunde Hamburg, Neue Folge Band 30, Holos Verlag, Bonn, 2001, 172-181.
Siehe auch Kopf und Körper von anderen Mumien
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