VOXEL-MAN ist ein Pionier auf dem Gebiet der medizinischen Visualisierung und Simulation. Das VOXEL-MAN-Projekt begann um 1984, als eine Forschungsgruppe unter der Leitung von Professor Karl Heinz Höhne am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erste Experimente zur 3D-Darstellung tomographischer Bilder aus CT und MRT durchführte. Auf dem RSNA 1987 konnten die ersten in vivo-Ansichten eines kompletten menschlichen Gehirns präsentiert werden. Eine Version der VOXEL-MAN 3D-Software wurde auf dem Siemens Magnetom MRT-Scanner implementiert.
In den 1990er Jahren leistete VOXEL-MAN bahnbrechende Arbeit bei der Entwicklung einer neuen Art von virtuellen Körpermodellen, die räumliches und beschreibendes Wissen über die menschliche Anatomie, Funktion und das radiologische Erscheinungsbild integrieren und für die interaktive Erkundung verfügbar machen.
Dieser Rahmen erwies sich als perfekte Ergänzung für die äußerst realistischen, vollfarbigen 3D-Modelle, die aus den Visible Human-Daten erzeugt wurden. Diese Arbeiten führten unter anderem zu den anatomischen Atlanten VOXEL-MAN 3D-Navigator: Gehirn und Schädel, Innere Organe und Obere Extremität (alle im Springer-Verlag erschienen) und EUS meets VOXEL-MAN, einem Trainingssystem für endoskopischen Ultraschall (erschienen bei Hitachi Medical Systems). Anwendungen außerhalb des medizinischen Bereichs sind die Virtuelle Mumie und das Visible Animal Project.
Um das Jahr 2000 herum zeigten Experimente mit den neu verfügbaren haptischen Geräten ihr Potenzial für medizinische Anwendungen. In enger Zusammenarbeit mit klinischen Partnern wurde ein erster Prototyp eines virtuellen Ohr-OP-Simulators für die chirurgische Eröffnung des Mittelohrs entwickelt, der unübertroffenen visuellen Realismus mit haptischem Feedback verbindet. Im Jahr 2005 wurde die Arbeitsgruppe VOXEL-MAN gegründet und der Simulator VOXEL-MAN TempoSurg auf den Markt gebracht.
Im Jahr 2009 konnte die VOXEL-MAN-Gruppe eine EXIST-Forschungstransfer-Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) für die Entwicklung eines Dentalsimulators einwerben. Seine innovative Software-Architektur bildet die gemeinsame Plattform für alle VOXEL-MAN Trainingssimulatoren. Im Jahr 2011 wurden die zweite Generation des Felsenbein-Bohrsimulators VOXEL-MAN Tempo und der Zahnpräparationssimulator VOXEL-MAN Dental vorgestellt, später folgten VOXEL-MAN My Cases für den Import klinischer Fälle aus CT in den Simulator und VOXEL-MAN Sinus für die endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie. Mit VOXEL-MAN 3D Printing ist es erstmals möglich, 3D-Modelle des Operationsgebietes in jeder Phase des Eingriffs zu erstellen.
VOXEL-MAN Chirurgiesimulatoren werden heute von führenden Universitäten und Krankenhäusern in aller Welt von Honululu im Westen bis Kyoto im Osten und von Bergen im Norden bis Porto Alegre im Süden eingesetzt. Das wachsende Interesse an unseren Simulatoren spiegelt sich auch in einer Vielzahl unabhängiger Validierungsstudien wider.
Über unseren Namen
Ähnlich wie ein Pixel (kurz für picture element) in einem zweidimensionalen Bild ist ein Voxel (kurz für volume element) die elementare Komponente einer digitalen Repräsentation eines dreidimensionalen Objekts. Etwas vereinfacht kann man sich ein Voxel als einen sehr kleinen Würfel vorstellen. Der Name VOXEL-MAN wurde bereits für unser erstes 3D-Visualisierungssystem verwendet und möglicherweise von damals populären Gadgets inspiriert. Er verweist auch auf die digitale Repräsentation des menschlichen Körpers.